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Für eine neue deutsche Prostitutionspolitik

Expertengremium gründet in München „Deutsches Institut für angewandte Kriminalitätsanalyse DIAKA“ für eine Gesellschaft frei von Menschenhandel und damit verbundener sexualisierter Gewalt.


Die Gründungsmitglieder des DIAKA: Inge Bell (München), Helmut Sporer (Augsburg), Prof. Ursula Männle (München), Marietta Hageney (Aalen), Sandra Norak, Cathrin Schauer-Kelpin (Plauen), Stefan Baumgarth (München) und Manfred Paulus (Ulm).


Tausende Mädchen und Frauen fliehen derzeit aus der Ukraine, um in Deutschland Schutz, Sicherheit und Frieden zu finden. Doch sie kommen in ein Land, das sich international einen schlechten Ruf als „Bordell Europas“ und als „Paradies für Menschenhändler“ erworben hat - und sie sind unmittelbar gefährdet, hier von Zuhältern und MenschenhändlerInnen in die Prostitution gezwungen zu werden.

 

Was manche Medien, Hilfsorganisationen, Polizei und Politik erst jetzt alarmiert, prangern Fachleute schon seit vielen Jahren an: Eine unrealistische und gescheiterte Prostitutionspolitik. Sie begünstigt und befördert ein in weiten Teilen kriminelles Prostitutions-Milieu, in dem Hunderttausende Mädchen und junger Frauen in der Prostitution gefangen sind und ausgebeutet werden.

 

Deshalb haben jetzt langjährige Expertinnen und Experten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen das „Deutsche Institut für angewandte Kriminalitätsanalyse“ (DIAKA) in München gegründet. Das Ziel der Institutsarbeit ist die Beratung, Schulung und Öffentlichkeitsarbeit für eine Gesellschaft frei von Menschenhandel und damit verbundener sexualisierter Gewalt.

„Was in Deutschland als Prostitution bezeichnet und behandelt wird, ist in weiten Teilen ein Geschäftsfeld der Organisierten Kriminalität. Und das müssen unsere Politik und unsere Gesellschaft doch endlich erkennen!“ – so Manfred Paulus, Erster Kriminalhauptkommissar a.D. und Gründungsmitglied.

 

Zu den Institutsgründenden gehören Sachverständige aus Politik, Kriminalpolizei und Rechtswissenschaft, Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen, Betroffenenverbänden, Wirtschaft und Medien – neben anderen Professorin Ursula Männle, Inge Bell, Marietta Hageney, Sandra Norak, Cathrin Schauer-Kelpin, Stefan Baumgarth, Manfred Paulus, Helmut Sporer.

 

„Wir können doch nicht einfach weiter zuschauen, wie junge Frauen in der Prostitution inmitten eines Rechtsstaats wie Deutschland zerstört werden.“ So die langjährige Sozialarbeits-Expertin und Menschenrechtlerin Cathrin Schauer-Kelpin. Auch Beratungsstellenleiterin Marietta Hageney weiß: „Es fehlt hier an Fachinformationen und Aufklärung. Denn es kursieren Mythen und falsche oder manipulierte Informationen über die tatsächlichen Verhältnisse im Gewaltsystem Prostitution.“

 

Das „Deutsche Institut für angewandte Kriminalitätsanalyse“ unterstützt Politik, Gesellschaft und Medien. Damit diese die tatsächlichen Gegebenheiten einordnen und bewerten können - und so tragfähige Entscheidungen im Bereich der Prostitution entwickeln können.

 

So nehmen am 12. Mai 2022 zwei Fachleute, die dem DIAKA angehören, als Sachverständige an einer Anhörung des Bayerischen Landtags zur „Situation der Prostitution in Bayern“ teil – die beiden Vorsitzenden des Instituts: Menschenrechtsverteidigerin Inge Bell und Kriminaloberrat a.D. Helmut Sporer.

Foto: DIAKA, Stefan Baumgarth
Foto: DIAKA, Stefan Baumgarth

 

Zum Vorstand des Deutschen Instituts für angewandte Kriminalitätsanalyse wurden gewählt:

  • Inge Bell (1. Vorsitzende)
  • Helmut Sporer (2. Vorsitzender)

Für weitere Informationen, Anfragen und Interviews stehen die Expertinnen und Experten des Deutschen Instituts für angewandte Kriminalitätsanalyse - DIAKA gern zur Verfügung.

 

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